Auch für Musiklizenz-Unternehmen, Lebensmittel-Lieferanten und andere auf Tech-Plattformen beruhende Geschäftsmodelle werden „aus Gründen der Datensicherheit und zur Verhinderung monopolistischer Strukturen“ in die Mangel genommen.

Daneben will China seine Unternehmen weg von den internationalen Finanzplätzen haben. Auch der in Hong Kong vor fast genau einem Jahr eingerichtete Hang Seng Tech Index mit Alibaba, Xiaomi und anderen Werten verlor heute 6,6% nach einer ohnehin schon schwachen letzten Woche.

CHANCE VS. RISIKO: BEISPIEL ALIBABA

Selbst der Blue Chip Alibaba wurde von diesem Strudel mitgerissen und verliert in der Spitze seit Freitag 17%.
Die Gretchenfrage für Anleger lautet jetzt natürlich: Tut sich da eine ganz seltene Einstiegschance auf? Oder sind die Maßnahmen Pekings nur der Auftakt für eine immer strenger werdende Regulierung, die auch vor den Aushängeschildern und Milliardenkonzernen wie Alibaba keinen Halt macht?

Letzteres hat Peking zumindest trotz aller Nachteile, die man den eigenen Unternehmen im globalen Wettbewerb damit bereitet, bekräftigt. Das größte Risiko für die chinesische Regierung ist es nämlich, die Kontrolle über ihr Land und ihre Einwohner zu verlieren. Um das zu verhindern, wird man auch vor drastischen Maßnahmen nicht zurückschrecken.

Nach dem Kurssturz weist also jede Wette auf chinesische Tech-Aktien unbenommen besondere Chancen auf. ABER sie bringt auch hohe – vor allem heute noch nicht kalkulierbare – Risiken mit sich. Jeder Anleger muss ganz bewusst für sich selbst entscheiden, ob man sie zu tragen bereit ist.

Auch für meine drei Briefe im alphaDEPOT behalte ich die aktuellen Entwicklungen in China natürlich im Auge.