KOMMT JETZT DER CRASH?
Hindenburg-Omen & Short-Quote im Blick
An der Wall Street gibt es einen Teil von Anlegern, der sich auf Short-Investments spezialisiert hat. Und man muss sagen, es ist nicht das dümmste Kapital, das sich hier bewegt. So konnte man zum Beispiel während oder kurz vor der Finanzkrise am einfachsten an den leer verkauften Aktien im Verhältnis zur Gesamtzahl am US-Markt ablesen, dass mit einer Korrektur zu rechnen war.
Im letzten Jahr wurde die Luft für Shortseller allerdings rauer, nachdem zahlreiche Short-Squeezes das Treiben einiger Hedgefonds beendet hat. Inwiefern dieser Umstand das Ergebnis der folgenden Grafik verursacht hat, ist nicht klar aufzulösen.
Der Chart zeigt den durchschnittlichen Anteil short gehandelter Aktien an S&P500-Unternehmen (genauer: dessen Median) seit 1995.
Der Anteil des Marktes, der auf fallende Kurse setzt, ist demnach auf das Allzeittief des Jahres 2000 zurückgefallen. Werden die gegenwärtigen Risiken angesichts einer sich erholenden Wirtschaft ähnlich wie im Jahr 2000 zu sehr vernachlässigt? Oder ist der aktuelle Stand Ausdruck einer besonders günstigen Börsenphase für die nächsten Monate?
Was man aus den Daten in jedem Fall lesen kann ist, dass sich längere Krisen in ihrer Frühphase meist in einem sprunghaft ansteigenden Short-Anteil bemerkbar gemacht haben. Das war 2000 und 2008 so und auch in abgeschwächter Form in den Jahren 2015 und 2018. Einzig Corona hat offenbar alle Marktteilnehmer überrascht. Konkret bedeutet das: Der Markt ist bemerkenswert und vor allem in historischer Höhe bullisch positioniert. Die akute Gefahr einer bereits heraufziehenden Krise zeigt sich in den Daten jedoch nicht.
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